Jeder, der einen 3D-Drucker besitzt, kennt das Problem: Man findet ein vielversprechendes Modell auf Thingiverse, Printables oder Makerworld, lädt die STL-Datei herunter – und der Druck schlägt im ersten Versuch fehl. Der Support hält nicht oder lässt sich nur schwer entfernen, der Drucker produziert „Spaghetti“ – ihr wisst sicher, was ich meine. Zwar stellen manche Designer passende Druckeinstellungen bereit, doch längst nicht alle, und oft fehlen Qualitätskontrollen, sodass ihre Angaben nur bedingt hilfreich sind.
In den vergangenen Monaten hat sich jedoch einiges getan. Makerworld, die Plattform von Bambulab, hat ein Punktesystem eingeführt, bei dem Designer für jeden Download und Druck ihrer Modelle belohnt werden. Diese Punkte lassen sich anschließend im Bambulab-Shop gegen Gutscheine eintauschen. Eine sinnvolle Idee, denn so können Kreative zumindest einen Teil ihrer Arbeit refinanzieren. Inzwischen ist Bambulab sogar noch einen Schritt weitergegangen: Neue „exklusive“ Makerworld-Modelle können die gesammelten Punkte in echtes Geld umwandeln.
Um ein Modell als „exklusiv“ listen zu können, muss dem Modell eine spezielle Druckprofil-Datei (für Bambu Studio) beigelegt werden, damit Nutzer das Objekt mit nur einem Klick drucken können. Zudem sind hochwertige Produktfotos, eine verständliche Anleitung und die Bestätigung, dass das Profil erfolgreich getestet wurde, Pflicht. Wer sich nicht an diese Richtlinien hält, muss mit Punktabzug rechnen – was auch finanzielle Einbußen bedeutet. Das Ergebnis: Modelle in besserer Qualität und weniger Ärger beim Druck.
Schade ist natürlich, dass diese Modelle dann nur exklusiv angeboten werden. Andererseits haben Plattformen wie Thingiverse ihre Website lange nicht modernisiert und wirken inzwischen veraltet. Printables bietet zwar eine gute Plattform, hat allerdings vergleichsweise wenige Nutzer, und die Vergütung in Form von Filament ist ebenfalls eher gering. Ich hoffe sehr, dass sowohl Thingiverse als auch Printables bald nachziehen und eine ähnliche Vergütung anbieten, damit der Wettbewerb fair bleibt. Davon würden wir alle profitieren – Designer wie ich selbst eingeschlossen. Reich wird man damit zwar nicht, aber wer für ein Modell mehrere Stunden Zeit investiert, freut sich über 2–3 Euro im Monat, die sich über die Jahre zumindest ein wenig summieren können.
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